19.02.2012

Oaxaca (wah-hah-kah)

Buenas Dias

Ein Regentag im Jungel von Jalcomulco ist fast wie in Deutschland, nur dass es auf Palmen regnet und dazu 30 schwüle Grad Celsius sind. Jedenfalls kann man nicht wirklich klettern. Darum haben sich Thomas und ich beim lokalen Kajaklocal im Schuppen eines der vielen Spielboote ausgeliehen, um den einen Abschnitt des Flusses dort zu fahren. Da Wochenende war, hat sich zu unserem Glück gleich noch ein Paddler aus dem Dorf angeschlossen. Außer Bruchstücken Spanisch und Handzeichen war jedoch nicht so viel mit Komunikation. Wir sind immer schön durch den Urwald dem Local hinterhergefahrn, denn wie es sich für einen Ortskundigen gehört, kannte er durch jede Stromschnelle die Ideallinie, was mich und Thomas in unseren Spielbooten jedoch nicht davon abhielt, den einen oder anderen großen Stein mitzunehmen und ab und zu zu kentern. Zu den Spielbooten ist zu sagen, dass sie sich perfekt in Wellen surfen lassen und eben zum Spielen gut sind. In wuchtigem Wildwasser lassen sich diese Nussschalen eher schwer beherrschen. Wir sind trotzdem, wenn auch total fertig und mit einem dicken Grinsen unten im Dorf angekommen.
verschmitztes Grinsen meinerseits beim Start in die Fluten
großer Frank, kleines Boot
Wie auf dem nächsten Bild zu sehen, waren wir später einfach nochmal mit allen an einer hübschen Welle im Wasser spielen, mit Kajaks und Bodyboard. Auch zu bemerken ist, dass sich keine Eisschollen auf dem Wasser befinden=)

an der Spielstelle mit Spielzeug

Frank in der Welle
kritische Blicke vom Kajaklocal aka. Mr. Frontloop

Als den nächsten Tag die Sonne wieder schien, haben wir noch die letzten schönen lohnenden Linien im Gebiet Cero Brujo geklettert. Darunter die schwerste Tour "Bull-Terrier Blanco" (ca.7c+) mit einer superschönen noch ungekletterten Verlängerung. Die Verlängerung wurde dann jedoch kurzerhand onsight, bzw. flash von allen durchstiegen. Schöne Bilder hat der Thomas trotzdem schießen können. Auf dem einen Bild ist auch die lustige Buden-Höhlen-Portaledge Konstruktion des Gebietsbetreuers
in mitten der Wand zu sehen. Der schläft und meditiert und tut sonstwas dort.





















 
Basislager an der Wand, oder wo die Fernblickboofe heute steht
Zu einer der von mir gekletterten Tour ist noch zu erwähnen, dass Tiere fester Bestandteil der Wand sind. Beim Zug zum Schüttelhenkel muss man erstmal ne ziemlich goße Echse wegpusten. Am ersten Umlenker dann, wird man von Falken attakiert. Der, doch hübsche, Vogel kreiste und flog immer wieder Angriffe auf mich. Mit seinen Krallen versuchte er mich scheinbar vom Durchstieg abzubringen. Doch die gute Rastposition und die Expressschlinge in meiner Hand, ließen mich als Gewinner weitersteigen. Vorbei an nem Loch voll Fledermauskacke gehts also zum Umlenker, wo ein großes Nest mit Bienenartigen Bewohnern am Ast hängt. Nachdem ich und auch Thomas beim auschecken der Tour von den Biestern angegriffen wurden, schlich ich mich nun also gekonnt und ruhig dran vorbei und knickte den Ast oberhalb ab, womit ein großer Ball, mit nem Bienenschweif hintendran wie ein Komet im Jungel verschwand. Juchu, durchgestiegen.
Dieser Handtellergroße Freund saß auf dem Weg zum Klettergebiet...
Und nun wollten wir doch auch endlich mal das Meer sehen. Darum gings ab zum Golf von Mexico. Dort angekommen haben wir uns sofort ins warme Salzwasser begeben und in den Wellen gespielt. Vielleicht wars nur so schön blau und warm, wegen dem einzigen Atomkraftwerk Mexicos direkt in der Nachbarbucht. Danach gings zu einem der zahllosen Tempelanlagen, die die Indiovölker liebvoll an irgendwelche kosmischen oder anderen exotischen Orte gebaut haben. Abends haben wir uns bei einem alten Fischer am Strand niedergelassen. Der hat grade sein Netz geflickt, denn am nächsten Tag sollte es rausgehen, mit seinem Einbaumartigen Kahn. Martin war dabei der Mann, der das selbstgebaute Paddel schwingen sollte. Naja, das Netz haben sie rausgebracht und nun musste man nur noch warten, so ein, zwei Tage.
der alte Mann und das Meer, und das Netz
Da Karneval in Veracruz war, haben wir uns jedoch lieber dorthin begeben. Diese Hafenstadt ist nicht sonderlich schön, hat halt einen großen Hafen, aber es war
Karneval. Umzüge, knapp bekleidete Latinas mit nacktet Popos und Live-Salsa-Bands auf dem Marktplatz waren mal ganz nett anzuschauen.

Das Wetter hatte sich ja im allgemeinen stabilisiert, weswegen die Jungs endlich auf den Pico de Orizaba, den höchsten Berg (5360m) und Vulkan Mexicos wollten. Unser Auto (Red Bull) hat sich ganz ohne Transmissionsprobleme von Meereshöhe bis auf 3000 Meter geschleppt. So waren wir ein paar Stunden, zwei Militärkontrollen und 25Liter/100km später am Ausgangspunkt für die Vulkanattacke. Vorher im Dorf noch flink Steigeisen und Pickel ausgeliehen und dann zogen die Jungs schon los. Ob sie oben angekommen sind, wissen wir nicht, denn Julia und ich, wir sind der Atemnot und den alpinen Gefahren entflohen nach Oaxaca.
Abfahrt vom Pico de Orizaba, im HIntergrund der Malinche bei Puebla
 Hier wohnen wir nun, fast direkt in der Kletterhalle. Mit den Einheimischen waren wir schon fleißig am Naturfels klettern, der auch direkt vor der Tür ist. Das senkrechte bis leicht-steile Kalk-/Vulkangestein bietet jedoch sicher auch nur für 2 Tage Potential, obwohl sich die 8a heute wieder mal erfolgreich gegen einen Durchstieg gewehrt hat. Mal schauen, was das andere Gebiet noch so zu bieten hat. Es gibt hier eben doch nur eine Hand voll Felskletterern, der Rest betut sich eher in der Halle.

ganz rechts ist der steile Sektor mit erstaunlich wenig Bewuchs

alter Stein vor schöner Landschaft in ner alten Siedlungs-/Tempelanlage
Öko-Stacheldraht-Zaun
Die Spezialitäten von Oaxaca, wie Mezcal (Agavenschnaps, wie Tequila, nur eben nicht aus der Tequila-Region) oder auch die zuerst von den ehemaligen Naturvölkern hergestellte Schokolade, werden wir noch ausprobieren müssen. Dafür gibts jeden Tag exotische Früchte, deren Namen man nicht aussprechen kann oder Literweise frischen Orangensaft.

Wir schwitzen uns dann mal noch einen ab, hier im Land der Azteken, Agaven, Geschwindigkeitshuckel (gefühlt aller 100 Meter, gleichmäßig im Land verteilt), VW-
Fahrzeuge (alte Käfer, uralte T1 und T2- Busse bis zum neuesten Passi) und sonst noch vielen spannenden Dingen.......

Hasta Luego
Frank und Julia

1 Kommentar:

  1. Eisschollen ur ass!

    Was das selbstgebastelte Portaledge angeht, kannst du also noch was lernen? Hoffe du hast es dir genau erklären lassen.

    Wenn euch das mit den exotischen Früchten zuviel wird, könnt ihr ja welche mitbringen - allerdings befürchte ich, dass die dann beim nächsten Urlaub - oder Winter - eingehen, je nachdem, was eher kommt.

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