22.03.2012

Guanajuato

Festival
 Auf zu den letzten News...

Wir sind also zum Kletterfestival nach Guanajuato gefahren. Guanajuato ist eine kleine Stadt, voll an den Berg gebaut mit ganz vielen kleinen verwinkelten Gassen und das alles nochmal untertunnelt mit einem verwirrenden Gang- und Tunnelsystem.
am ersten Morgen, es ist noch ruhig
es werden mehr und mehr Zelte
 Wir haben uns dann gleich auf den Berg zum Festival begeben. Das Festival hatte zwar noch nicht gestartet, aber es waren doch schon ein paar Leute da. Es war auf jedenfall am ersten Abend ein Supersturm, sodass wir unsere Zelte mal richtig festmachen mussten. Das mit dem gut befestigen hatten die Leute nicht beherzigt, die die Bierzelte aufgebaut hatten, was dann in einer nächtlichen Rettungsaktion endete, wo wir die weggeflogenen Zelte versuchten irgendwie zu fixieren.
Julia will mit der Kuh und der Zahnbüste posen,
doch sie greift zum Angriff an

Von Freitag bis Montag waren dann viele Klettrer da. Sehr viele davon hatten wir schon auf unserer Reise getroffen. Es war schön so viele Leute wiederzutreffen. Und die Landschaft war beeindruckend. Das Gelände war zwischen Bergen auf einer Hochebene und überall hat man die Felsen und die Boulder gesehen. Leider entpuppte sich das Gestein als eher minderwertig. Es hat total gekrümelt und es gab nicht wirklich schwere Routen. Dani Andrada war ja als Special Guest geladen und hatte noch ne Tour eingebohrt. Jedoch hat er nicht schlecht geguckt, als wir schon mal eingestiegen sind, ohne dass es erstbegangen war. Er wollte noch einige Griffe festkleben und es natürlich klettern. Naja, bei uns macht man halt ein Bändchen in den ersten Ring...... Auch Martin hatte unabhängig von mir einfach mal die Tour ausgecheckt. Dani muss sich gedacht haben, diese Germans...





es waren leider wieder viele Anfänger am Start. Frank musste der Poser spielen, um die lustige Situation festzuhalten. Man sieht hier also einen Mensch im Nachstieg mit sämtlichen Metall am Gurt.
und abends auf dem Festivalgelände sind die Leute immernoch gut ausferüstet, man weiß ja nie...
...und sogar schon früh aus dem Zelt kommt man fertig zum einsteigen (Frank post wieder unauffällig)
auf gehts zur Party
Samstag Abend war dann noch eine nette Party, wo besonders die Frauen auf die Bühne gerufen und mit Trinkspielen abgefüllt wurden. Welche dann am verführerischten für Dani tanzte, bekam das Salewa Seil. Im Anschluss hat die Percusion Band dann alle anderen, die noch da waren zum ausgelassen tanzen gebracht. Am letzten Tag haben wir noch ein anderes Klettergebiet ausgecheckt, bei dem die Felsqualität etwas besser war und es viele nette Routen gab. Dort waren wir mit den Leuten aus Mexico City klettern.
das schönere Gebiet
die Leute
Da das Klettergebiet beim Festival nicht so super war, legten wir noch einen Klettertag in Actopan ein. Es ist ein kleines Gebiet nahe Mexico City, wo wir ja eh hinmussten. Es gibt keinen Führer für das Gebiet und so sagte man uns, wir sollen doch einfach oberhalb der Stadt in den Felsen eine Höhle suchen, bzw. sehen und dann drauf zu fahren. Nach einiger Zeit haben wir dann die Grotte gesichtet und haben unterhalb unser Lager auf irgendeinem Feld aufgeschlagen. Das hatte uns generell an den ganzen Gebieten hier in Mexico gefallen, dass man voll in der Natur ist und auch einfach überall Zelten kann, und Feuern. Jedenfalls mussten wir dann quer durch super gemeines Stachelgebüsch ne Stunde hochlaufen, um an die Höhle zu gelangen. Dort haben wir so die lohnensten Touren geklettert, wobei die so zwischen 7c und 8a lagen.
die Grotte in Actopan
7b+

Leider haben wir nichts vom Erdbeben am Mittag mitbekommen, dass im Süden Mexicos war und bis nach Mexico City gereicht hatte. Scheint ja sogar in sämtlichen World-News gewesen zu sein.
Das Haus vom Alberto steht noch, wo wir, wie zu Beginn unseres Trips, wieder unterkommen. Für die letzten 2-3 Tage steht eigentlich nur noch der Autoverkauf auf dem Plan. Der Verkaufserfolg unseres Red Bull aka Pussywagon steht wahrscheinlich eher schlecht. Wir werden sehen was sich da ergibt, jedoch sind die großen Automärkte leider erst am Wochenende und da sitzen wir dann ja schon im Flugzeug.

Naja wir versuchen trotz des Autostress noch die letzten 2 Tage hier zu geniesen und noch mal richtig viel Mexicoluft + Mexicosonne einzusaugen. Heute abend waren wir auch mal hier in der lokalen Boulderhalle und haben seit langen mal wieder Kunstgriffe angefasst (kein so schönes Gefühl :) ) und wieder viele Leute getroffen. Man weiß gar nicht, wann man endgültig Tschüss sagen soll, da man sich immer wieder wiedersieht...

Soweit so gut, am 25.03. sind wir dann 8 Uhr in Berlin anzutreffen, uffff!
Frank und Julia
wow, wie kitschig

14.03.2012

Guadalajara

Hallihallo
Nachdem wir die Küste, doch etwas wehmütig, verlassen haben, haben wir einen kleinen  Zwischenstopp in Colima eingelegt. Ein kleines Städtchen in dem wir uns Sonntag Abend ein Konzert auf dem Marktplatz angehört haben. Wieder mal ein Vulkan im Hintergrund der Stadt rundet das Bild ab.

Wir sind  nun mal wieder in einer Klettrer-WG gelandet, welche wir mit all unserem Gerümpel belagern.
in der WG
 Perseo haben wir schon in Jilotepec ganz am Anfang kennengelernt. Er hat hier ziemlich viel eingebohrt und hat uns auch einige Gebiete gezeigt. Es gibt ziemlich cooles steiles Vulkangestein mit senkrechter technischer Kletterei. Im Hauptsektor haben wir jedoch schnell wieder ziemlich viel geklettert. Geschlafen haben wir direkt neben einem Nopalis-Feld. Das sind Kakteen, die man essen kann, wenn man einmal die ganzen Stacheln entfernt hat. Jedenfalls gabs ganz viel leckeren Kaktus Tag um Tag. Und wir haben ne super schöne Naturdusche gefunden. Irgendwo im Wald zwischen Bananenpalmen und Felsen kommt ein Rohr aus dem Stein, mit klaren, lauwarmen Wasser. Nach einem Ruhetag in Guadalajara gings am Wochenende noch zu ein paar anderen  Wänden mit den Locals. Die Klettereien waren noch technischer und senkrechter. Eigentlich sollte das uns Sachsen ja liegen, wobei man trotzdem ganz schön rumgerudert ist. Abends saßen wir dann gemeinsam am Feuer auf einer Hochebene.
Campen auf der Hochebene

auf dem Weg zum Klettergebiet, bis das Kühlwasser kocht... irgenwann sollte man dann doch mal zu Fuß gehen!
Martin lässt sich von der hübschen Friseusin im Dorf verwöhnen
auf der Suche nach W-Lan :)
Stühle in Guadalajara
 Ach und die Bienen.. das war nicht so schön. Im Urlaub hatten wir schon mehrere Erfahrungen mit Bienen gemacht. In Chonta hingen die Bienen zu haufend an den Wassertropfen der Sinter. Dort musste man sich immer vorsichtig vorbei schleichen, um sie nicht zu stören. In der einen Tour war jedoch ein weiter Zug und dabei fühlten sich die Bienen meist von der Brust der Kletterer bedrängt. So bekamen unteranderem Martin und Frank einen Stich in die Brust ab. Irgendwie reagiert Frank ein wenig allergisch auf Bienen, sodass seine Brust auf Größe D anschwoll. Auch letztens saßen wir im Auto und eine Biene verirrte sich durchs Fenster und stach Frank in den Arm, welcher dann auch die Größe meines Oberschenkels annahm. Und letztes Wochenende hat mich hier nun auch eine erwischt... mitten zwischen die Augen, ein unerwarteter Frontalangriff einer Biene. Nun seh ich aus wie das Avatarmädchen.
in echt war sein rechter Arm noch viiiel dicker!

Naja ansonten waren wir mal in Tequila, eine Stadt, wo eben der bekannte Tequila hergestellt, verkauft und getrunken wird. Man kann sich so lange durchkosten bis man betrunken ist, wenn man das will. Auch die Jungs haben schön Tequila eingekauft, in allen Preiklassen von 3 bis um die 20 Euro... am Abend wurde dann die Gütekontrolle in der WG durchgeführt.
runde Pyramiden von vor Christus

hier hat ein Urvolk nicht durch größe, sondern durch eine unendlich-eckige Grundfläche geglänzt :-)

Und gestern abend waren wir dann das erste Mal beim Wrestling. Diesen Volkssport wollten wir uns dann doch nicht entgehen lassen. Aber vielleicht sollten lieber die Jungs davon berichten, welche ausgelassen spanische Schimpfwörter in die Runden schrien oder wie zum Beispiel der Felix, mit einer Wrestlingmaske auf dem Kopf, die "Kämpfer" anfeuerten. Die Stimmung war auf jedenfall enorm, teilweise ging es weniger um den auschoreographierten und durchaus athletischen Schaukampf, als eher darum, die Leuten in den anderen Rängen zu beschimpfen und anzuschreien, auf eine komische doch freundliche Art. Aber ich empfand die ganze Aktion als doch eher sinnfrei und sehr gut, um in dem Treiben einfach nur abzuschalten. Meist hatte dann doch das Gute gewonnen und das Schlechte lag am Boden, als würde es unter großen Schmerzen leiden. Und am aller sinnfreiesten war der Schiedsrichter, der ab und zu bis 3 oder bis 20 zählte, um den "Sieger" festzustellen. Es war auf alle Fälle ein Erlebnis, was man sich aber vielleicht nicht jeden Dienstag reinziehen muss :)

Na guddi, morgen werden wir dann auch hier wieder unseren Kram zusammen packen und schon bisschen in Richtung Mexico City fahren, wo es dann bald wieder nach Hause gehen wird... Die nächsten Tage werden aber sicher noch mal spannend sein, wenn wir zum Kletterfestival fahren, aber dazu dann im nächsten und wahrscheinlich letzten Post.

Bis dahin, wie immer sonnige und viel zu warme Grüße aus Mexico
Frank und Julia

Ps: ach noch ne kurze Sache, ansich haben wir ja nicht das Gefühl, dass Mexico so gefährlich ist, wie es die Medien immer berichten. Uns ist ja auch echt noch nix Schlimmes passiert, aber man merkt schon, dass auch die Mexikaner vorsichtig sind. Die gefährlichen Gebiete werden einfach gemieden und man fährt halt auch einfach nicht in der Nacht auf dem Highway lang...Naja und letztens in Guadalajara waren wir in der Stadt und sahen von weiter weg Rauch und zwei Polizisten los rennen. Die anderen berichteten uns dann, dass in der Stadt 8 Busse angezündet wurden. Irgendwie hat die Polizei ein großes Tier aus dem Drogenkreis gefangen und das fanden die anderen doof und haben die Busse als Zeichen angezündet. Aber die Passagiere haben sie vorher rausgelassen, die Leute wollen ja keine unbeteiligten mit rein ziehen, was ich beruhigend finde. Aber trotzdem krass, dass wir einfach in der Stadt sind, wenn so was passiert und man das aber eigentlich gar nicht so recht mitbekommt....

03.03.2012

It´s gettin´ hot in here

An der Lagune
Wir braten in der Sonne, suhlen uns im gold-weißen Sand und tauchen durch die Wellen des klar-blauen Pazifiks. Aber wir wollen mal den maximalen Neid gering halten, von daher, zerschmelzen wir in der Sonne und hören bis in die Nacht nicht auf mit schwitzen, überall ist dieser nervige Sand, in allen Poren unserer Sachen, wie auch das eckelig salzige Wasser, was unsere Ohren entzündet und die Nase tropfen lässt :) und am Strand kann man (fast) nicht klettern, so!

Nachdem wir noch auf einer Electro Cumbia Party Oaxaca unsicher gemacht haben, sind wir die lange Fahrt zum Pazifik angetreten. Dorthin führen zwei gleich schlechte Straßen, zum größten Teil asphaltiert. Die Fahrstrecke ansich beträgt zwar nur um die 250km, dennoch braucht man an die 9 Stunden. Das lag zum einen daran, dass unser Weg nach einem knappen Drittel blockiert wurde und zwar von ner Straßenblockade. Und wie es in Mexico halt so läuft, sind die Straßenblockaden hier auch etwas anders. In unserem Fall blockierte ein quergestellter Bus, mit dicken, seelenruhigen Mexikanern in Stühlen davor die Straße. Der Grund für die Blockade, ein Streit um die Grundstücksgrenzen zweier Dörfer. Wie lange streiken die wohl? wir wissen es nicht.. und ist die Blockade angemeldet, natuerlich nicht! Auf jedenfall, für Leute mit Autos kein durchkommen. So kommunizieren wir mit den sehr hilfsbereiten Menschen (sie hätten uns auch einfach mal durchlassen können, die Trottel) und lassen uns eine Umleitung aufmalen. Eine 3/4 Stunde später, nach einer Flusskreuzung und Dirtroad, kommen wir auf eine Nebenstraße des Dorfs und... ein Baumstamm liegt quer. Sie lachen uns nur aus, lassen uns aber auch hier nicht durch. So müssen wir dann doch kapitulieren und bis fast nach Oaxaca zurück fahren, um die andere Straße zur Küste zu nehmen. Dort bringen uns dann nur noch 6 Stunden Kurvenfahrt fast zum kotzen. Aber wir sind endlich am Pazifik und unser Zelt steht zwischen Palmen direkt am Strand (dieser eine, gold-weiße).

Strassensperre
Puerto Escondito ist die Surferstadt hier in Mexiko schlechthin. Hier gibts zu bestimmten Zeiten eine ziemlich grosse und bekannte Welle namens Mexpipe. Bei uns warn die Wellen aufgrund fehlenden Swells jedoch anfängerfreundlich, was eigentlich ganz gut war, da konnten wir, neben Frank, auch alle mal auf nem Longboard stehen. Nichts desto trotz wird man manchmal ganz schön vom Meer zernommen und durch den Schaum geschleudert. Naja aber länger als zwei Tage konnten wir dort auch nicht in der Sonne an einem ewig langen Strand braten, irgendwann ist man voll ueberchillt.
Fruehstueck am Playa Azul
So ziehen wir weiter die Küste aufwärts, um neue Sachen zu erleben. Mit nem Boot fahren wir durch eine Lagune; vorbei und durch viele Mangroveninseln. 


Im Dorf schauten wir uns die Krokodilaufzuchtstation an. Sehr spannend. Da gab es Krokodile in allen Größen und in jedem Alter, hinter einem, meiner Meinung nach zu dünnen, Zaun. Die Tiere werden dort aufgezogen und dann in einer menschenarmen Gegend in die freie Natur gelassen. Schlafen konnten wir wieder mit dem Zelt am Strand. Der Deal war diesmal, freie Unterkunft bei der Oma im Restaurant, dafür mussten wir bei ihr essen. So gab es Abends Fisch, Shrimps und nen Radiergummiartigen Oktupussi fürn Felix. Der abgeschiedene Strand war paradiesisch. Fast kein Mensch war hier und abends saßen wir mit Gitarre am Feuer...

Campen bei der Oma im Restaurant in Chacahua

Julia erkundet das Dorf, aber nur mit Begleitschutz:-)

Julia kann suessen Kindern nicht widerstehen irgendwelche Bananenteilchen abzukaufen

Felix, Che und Mister Kokosnuss
Unser Weg führte weiter die Küste hoch, nur langsam kamen wir voran, gestoppt von vielen Speedhuckeln. Dann erreichten wir den Playa Maruata.


Julia scheint auch was von der Kokosnuss haben zu wollen
Dieser Strand gefällt uns bis jetzt am besten, denn hier gibt es mal nicht nur wunderschönen Sand, Palmen und Sonnenuntergänge, sondern auch Felsen und Höhlen und sogar Gipfel, die bestiegen werden wollten. Und auch die Strömung am Playa de los muertes (der Todesstrand) sind nicht ganz ungefährlich, was das Spielen in den Wellen spannend macht.

Blick auf die Bucht wo wir schlafen...

...hier nochma von der anderen Seite

lustige Sprudelloecher und Hoehlen und ein surfender Felix

fette Languste oder sowas (zum Glueck schon tot)

Der "Finger Gottes"
Und neben dem ganzen Spaß, haben wir gestern auch die Welt ein wenig verbessert. Eine kleine Russin erzählte uns von einer Schildkrötenrettungsfarm am Nachbarstrand. Dort schauten wir abends vorbei. 12 junge Menschen aus aller Welt arbeiteten dort als Freiwillige. Nachts zogen wir dann los, um den Schildis zu helfen. Wenn die Schildis 25 Jahre alt sind kommen sie zu dieser Bucht zurück. Da die Bucht wegen den Stroemungen für Schwimmer extrem gefährlich ist, ist sie gut geeignet für die schweren Tiere, um sie ans Land zu bringen. Dort graben sie dann ein Loch und legen um die 70 Eier rein. Diese Eier werden dann von den Leuten hier ausgegraben und an einem sicheren Ort wieder vergraben. Somit schützen sie die Eier vor Hunden und Dieben. Ob der Aufwand wirklich lohnt und sinnvoll ist, haben wir ein wenig angezweifelt. Es kommen jede Nacht richtig viele Schildkroeten an den etwa 5 km langen Strand. Und klar werden einmal ein paar kleine von Voegeln gefressen. Aber scheinbar schmecken die Eier auch den Einheimischen gut... Nach paar Monaten schlüpfen dann die Tiere und krabbeln ins Meer,um dann zum Eierlegen, nach 25 Jahren wieder zurück zu kehren. Das ist sehr knuffig anzuschauen, wenn die kleinen Babys ins Meer rennen. Und sie sind deutlich schneller, als die großen Tiere, die nur langsam vorwärts kommen und große Schleifspuren im Sand hinterlassen. Jedenfalls war das eine sehr spannende und interessante Nacht. Ein ganz paar Eier haben wir ausgegraben und paar kleine Babys haben wir ins Meer getragen. Aber die hätten den Weg auch selber gefunden, nur es machte so viel Spaß die kleinen ins Meer zu verabschieden.
So, morgen reichts uns dann aber auch mit dem Meer. Die Finger sind stark genug aufgeweicht und die Muskeln entspannt... so freuen wir uns noch auf das Klettern in Gualadelaraja und auf ein Kletterfestival in Guanajuato.....

Bis dahin viele liebe Gruesse

Julia und Frank und die andern

26.02.2012

Pico de Orizaba, ein Gastkommentar


wunderschön, ein Traum
 Aus völlig freien Stücken und überaus intrinsisch motiviert möchte ich berichten was sich am Berg Pico de Orizaba, dem größten Berg und Vulkan Mexikos, zugetragen hat.

Am ersten Tag sind wir bis auf 3300m mit dem Auto gefahren. Die Straße war dort schon lange nicht mehr asphaltiert und wer die Geschichte mit unserem Auto verfolgt hat, der kann verstehen, dass wir über diese Leistung begeistert und zugleich überrascht waren.
Da wir des Morgens in Veracruz gestartet sind, also auf Höhe des Meeres, war das für die Akklimatisation nicht besonders geeignet. Wir hatten uns aber nicht länger als eine Woche unterhalb von 2500m aufgehalten und so eine Akklimatisation sollte eigentlich zwei Wochen halten. Darum habe ich dieser Tatsache keine größere Bedeutung beigemessen.
Dennoch musste ich am Abend beim Holz holen schon zwischenatmen. Die Nacht war gut, zumindest für mich, doch Thomas hatte am Tag zuvor vom falschen Wasser getrunken und des Nachts schwer geschissen und wegen des unangenehmen Geruchs beinahe noch gekotzt. Am nächsten Morgen war er aber wieder fittt und so sind wir drei, Martin, Thomas und ich auf zum Berg gelaufen. Frank und Julia hatten aufgrund der Ereignisse am Izta keine Motivation und sind in den warmen Süden zum richtigen klettern gefahren. 
nicht so wunderschön
 Der Aufstieg zum Refugio auf 4200m war klasse und ging recht schnell. Pausen haben wir nur taktisch zur Akklimatisation eingelegt. Und derweilen thronte die weiße Spitze des Vulkans immer über uns. Die Stille der Berge wurde jäh unterbrochen als wie im Refugio ankamen. Bis zu 30 „Bergsteiger“ wimmelten dort herum (Wochenende). Und die meisten hatten einen Bergführer und noch einen Koch. Das war sehr gemein, weil wir nur sinnloses Essen mit hatten und die anderen konnten Fleisch essen. Wie wir eigentlich nicht anders hätten erwarten können war der Orizaba also sehr touristisch und die meisten Leute lassen sich zum Refugio mit lecker Essen hochfahren.
Die Nacht im Refugio ist eine spezielle Sache. Denn viele Leute sind überaus begeistert schon um 0:00 Uhr aufzustehen, um den Gipfelaufstieg anzutreten. Das wäre kein Problem, wenn die Köche nicht stundenlang Fleisch anbraten würden. Da sich zudem noch andere dachten, doch etwas später zu starten, war in der Nacht nie so richtig Ruhe.
Am nächsten Morgen dachte ich dies wäre der Grund gewesen, warum ich nicht mehr Herr meine Kräfte war. Dennoch haben wir es gegen Mittag mal gewagt ein paar Höhenmeter zu machen. Dies fiel mir zusehends schwerer. 
wasn das fürn Typ, ach der, der dann übelst gekotzt hat
 Doch dann haben wir ein Essenspaket von anderen Bergsteigern gefunden und ich war wieder voll dabei. So sind wir erstmal bis auf 4760m gekommen. Dort lag immerhin schon Schnee und den habe ich dieses Jahr bis dahin noch nicht erlebt, also Super Geil.
Unten im Refugio hatte ich wieder eine eher unangenehme Nacht und so richtig entspannen konnte ich mich nicht. Am Morgen war ich sogar so fertig, dass ich auf dem Weg zur Wasserstelle, was eine Minute Fußweg ist, zwei mal Pause machen musste. Über den Tag wurde das auch nicht besser und so lag ich viel im Refugio nichtstuend. Ein alter Bergführer hat die ganze Zeit über mich gelacht und gesagt: „only sleeping, äh…, no Tequila!“
auch sehr schön
 Was auch immer…
Ich hatte mit dem Gedanken schon abgeschlossen auf den Berg zu steigen und ab dem Moment nur gehofft, dass Martin und Thomas am nächsten Tag den Gipfel schaffen und wir wieder runter können. Irgendwie bin ich wohl krank geworden und in der Höhe wird man nicht mehr gesund.
In der letzten Nacht habe ich wild geträumt, sehr unangenehm... Der Traum handelte davon, dass ich eine Quesadilla (zusammen geklappte Tortilla) bin und mich zubereite. Und die Tatsache, dass ich nicht mehr als mit Käse gefüllt bin, hat mich innerlich zerrissen. Zumindest eine andere, einfache Tortilla hätte ich schaffen können. Das kam mir nicht so sinnlos vor wie es jetzt klingt.
Traumvision
 Wie auch immer, am Ende der Geschichte waren die beiden Jungs oben und wir konnten sogar am gleichen Tag noch „absteigen“, mit dem Jeep. Das kam uns ganz gelegen, denn vor allem Martin war schon nahe der Kotzgrenze als er im Refugio ankam.
Gegen Nachmittag sind wir wieder auf 2500m angekommen und allen ging es besser. Thomas hat gleich geschlafen, Martin war hungrig und ich war Ananassaft dünn.
Traumpaar
 Und was lernen wir also daraus? Eigentlich nichts. Vielleicht mal mehr Zeit lassen beim Hochlaufen. Martin hat gelernt besseres Essen mitzunehmen. Und na ja, so lange ein Berg da ist, werde ich schon versuchen hoch zu gehen.

Berg Heil
Felix

24.02.2012

Was fürs Auge

Hey ho
Hier noch ein paar Eindrücke vom Golf de Mexico.
Wir erkunden die Umgebung, alte Ruinen und den Menschenleeren Strand.

Frühstück beim Fischer...

und dann gehts ab auf hohe See...


weiter gehts mit dem muschelbeschmückten  Auto...
Und hier der nette Verkehrspolizist.....
So und Oaxaca haben wir jetzt erstmal abgeklettert. Die Gebiete waren ganz fetzig, aber starke Menschen, wie zum Beispiel der Martin, schafften bei beiden Wänden alle schweren Touren in jeweils einem Tag.
Sektor "Yagul" noch in der Sonne

7c+
7c























Wie man sieht, haben die Jungs den Vulkan überlebt (es wird ein Gastbericht von Felix folgen). Scheinbar frisch und munter kamen sie zurück. Doch zwei von uns wurden von bösen mexicanischen Krankheiten befallen. Da war einmal die Julia, die schon seit dem Golf über Ohrenschmerzen klagte. Nachdem sie dann weitere 3 Tage hier hörbehindert war und die Schmerzen im Ohr eher zunahmen, entschieden wir uns dann doch mal zum Arzt zu gehen. Und das war auch wirklich die richtige Entscheidung. Mit nem Zettel vom Carlos, dem Besitzer des Kletterhostels, wo auf spanisch Julias Beschwerden drauf standen, gingen wir zu einem Ohrenspezialisten. Der zückte seine ganzen Instrumente, steckte sie tief in Julias Ohr, verbreitet damit noch viel stärkere Schmerzen, bis die Tränen liefen und brachte einen Käfergroßen Klumpen zum vorscheinen. Diagnose: Entzündung im
inneren Ohr, eine Woche nicht ins Wasser gehen und schön mit Ohretropfen säubern.
Der zweite befallene ist der arme Thomas. Munter kam er vom Vulkan und dann machte sein Körper schlapp. 3 Tage lag er im Bett, bis wir wieder entschieden zum Arzt zu gehen. Nach ner Spritze und ein paar Medikamenten geht es schon etwas besser. Es scheint irgendeine Infektion zu sein, die von unsauberen Essen oder Wasser oder so herstammt.

Ansonsten haben wir Oaxaca erkundet...
Domingo Kirche mit lustigen Tonfiguren davor
Die gesamte Stadt besteht aus Markt und es ist ein Erlebnis dort durchzulaufen. Wir haben wieder viele bekannte und unbekannte tropische Früchte probiert. 2 Kilo Mangos kosten dabei so 50 Cent. Das Kilo Sternfrucht nen Euro, usw. Weitere tolle Früchte mit tollen Namen sind: Mamey, Guayaba, Zapote, Mispero,...Auf den Märkten gibt es einfach nur Früchte und Gemüse im Überfluss. Außerdem ganz viel Rassel, den keiner braucht, aber auch Gewürze und co.
Auch den gleich um die Ecke gebrannten Mezcal haben wir verkostet, außerdem die leckere Schokolade. Man kann zuschauen, wie die Kakaobohnen durch die Mangel gedreht werden und dann einfach den frischen Kakao trinken, bzw. mit Zucker vermengt die Schokolade essen. Echt lecker.
Frank schlürft Kakao

die Wurstgasse, leider ist Thomas krank und er konnte das nicht in echt sehen...



die Gemüsefrau mit nem Blatt auf dem Kopf

und ganz viele getrocknete Chillis

Morgen gehts erstmal weiter in Richtung Pazifik, Strand genießen und Wellen abreiten.

Einen lieben Gruß
Frank und Julia und die anderen