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An der Lagune |
Wir braten in der Sonne, suhlen uns im gold-weißen Sand und tauchen durch die Wellen des klar-blauen Pazifiks. Aber wir wollen mal den maximalen Neid gering halten, von daher, zerschmelzen wir in der Sonne und hören bis in die Nacht nicht auf mit schwitzen, überall ist dieser nervige Sand, in allen Poren unserer Sachen, wie auch das eckelig salzige Wasser, was unsere Ohren entzündet und die Nase tropfen lässt :) und am Strand kann man (fast) nicht klettern, so!
Nachdem wir noch auf einer Electro Cumbia Party Oaxaca unsicher gemacht haben, sind wir die lange Fahrt zum Pazifik angetreten. Dorthin führen zwei gleich schlechte Straßen, zum größten Teil asphaltiert. Die Fahrstrecke ansich beträgt zwar nur um die 250km, dennoch braucht man an die 9 Stunden. Das lag zum einen daran, dass unser Weg nach einem knappen Drittel blockiert wurde und zwar von ner Straßenblockade. Und wie es in Mexico halt so läuft, sind die Straßenblockaden hier auch etwas anders. In unserem Fall blockierte ein quergestellter Bus, mit dicken, seelenruhigen Mexikanern in Stühlen davor die Straße. Der Grund für die Blockade, ein Streit um die Grundstücksgrenzen zweier Dörfer. Wie lange streiken die wohl? wir wissen es nicht.. und ist die Blockade angemeldet, natuerlich nicht! Auf jedenfall, für Leute mit Autos kein durchkommen. So kommunizieren wir mit den sehr hilfsbereiten Menschen (sie hätten uns auch einfach mal durchlassen können, die Trottel) und lassen uns eine Umleitung aufmalen. Eine 3/4 Stunde später, nach einer Flusskreuzung und Dirtroad, kommen wir auf eine Nebenstraße des Dorfs und... ein Baumstamm liegt quer. Sie lachen uns nur aus, lassen uns aber auch hier nicht durch. So müssen wir dann doch kapitulieren und bis fast nach Oaxaca zurück fahren, um die andere Straße zur Küste zu nehmen. Dort bringen uns dann nur noch 6 Stunden Kurvenfahrt fast zum kotzen. Aber wir sind endlich am Pazifik und unser Zelt steht zwischen Palmen direkt am Strand (dieser eine, gold-weiße).
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Strassensperre |
Puerto Escondito ist die Surferstadt hier in Mexiko schlechthin. Hier gibts zu bestimmten Zeiten eine ziemlich grosse und bekannte Welle namens Mexpipe. Bei uns warn die Wellen aufgrund fehlenden Swells jedoch anfängerfreundlich, was eigentlich ganz gut war, da konnten wir, neben Frank, auch alle mal auf nem Longboard stehen. Nichts desto trotz wird man manchmal ganz schön vom Meer zernommen und durch den Schaum geschleudert. Naja aber länger als zwei Tage konnten wir dort auch nicht in der Sonne an einem ewig langen Strand braten, irgendwann ist man voll ueberchillt.
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Fruehstueck am Playa Azul |
So ziehen wir weiter die Küste aufwärts, um neue Sachen zu erleben. Mit nem Boot fahren wir durch eine Lagune; vorbei und durch viele Mangroveninseln.
Im Dorf schauten wir uns die Krokodilaufzuchtstation an. Sehr spannend. Da gab es Krokodile in allen Größen und in jedem Alter, hinter einem, meiner Meinung nach zu dünnen, Zaun. Die Tiere werden dort aufgezogen und dann in einer menschenarmen Gegend in die freie Natur gelassen. Schlafen konnten wir wieder mit dem Zelt am Strand. Der Deal war diesmal, freie Unterkunft bei der Oma im Restaurant, dafür mussten wir bei ihr essen. So gab es Abends Fisch, Shrimps und nen Radiergummiartigen Oktupussi fürn Felix. Der abgeschiedene Strand war paradiesisch. Fast kein Mensch war hier und abends saßen wir mit Gitarre am Feuer...
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Campen bei der Oma im Restaurant in Chacahua |
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Julia erkundet das Dorf, aber nur mit Begleitschutz:-) |
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Julia kann suessen Kindern nicht widerstehen irgendwelche Bananenteilchen abzukaufen |
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Felix, Che und Mister Kokosnuss |
Unser Weg führte weiter die Küste hoch, nur langsam kamen wir voran, gestoppt von vielen Speedhuckeln. Dann erreichten wir den Playa Maruata.
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Julia scheint auch was von der Kokosnuss haben zu wollen |
Dieser Strand gefällt uns bis jetzt am besten, denn hier gibt es mal nicht nur wunderschönen Sand, Palmen und Sonnenuntergänge, sondern auch Felsen und Höhlen und sogar Gipfel, die bestiegen werden wollten. Und auch die Strömung am Playa de los muertes (der Todesstrand) sind nicht ganz ungefährlich, was das Spielen in den Wellen spannend macht.
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Blick auf die Bucht wo wir schlafen... |
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...hier nochma von der anderen Seite |
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lustige Sprudelloecher und Hoehlen und ein surfender Felix |
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fette Languste oder sowas (zum Glueck schon tot) |
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Der "Finger Gottes" |
Und neben dem ganzen Spaß, haben wir gestern auch die Welt ein wenig verbessert. Eine kleine Russin erzählte uns von einer Schildkrötenrettungsfarm am Nachbarstrand. Dort schauten wir abends vorbei. 12 junge Menschen aus aller Welt arbeiteten dort als Freiwillige. Nachts zogen wir dann los, um den Schildis zu helfen. Wenn die Schildis 25 Jahre alt sind kommen sie zu dieser Bucht zurück. Da die Bucht wegen den Stroemungen für Schwimmer extrem gefährlich ist, ist sie gut geeignet für die schweren Tiere, um sie ans Land zu bringen. Dort graben sie dann ein Loch und legen um die 70 Eier rein. Diese Eier werden dann von den Leuten hier ausgegraben und an einem sicheren Ort wieder vergraben. Somit schützen sie die Eier vor Hunden und Dieben. Ob der Aufwand wirklich lohnt und sinnvoll ist, haben wir ein wenig angezweifelt. Es kommen jede Nacht richtig viele Schildkroeten an den etwa 5 km langen Strand. Und klar werden einmal ein paar kleine von Voegeln gefressen. Aber scheinbar schmecken die Eier auch den Einheimischen gut... Nach paar Monaten schlüpfen dann die Tiere und krabbeln ins Meer,um dann zum Eierlegen, nach 25 Jahren wieder zurück zu kehren. Das ist sehr knuffig anzuschauen, wenn die kleinen Babys ins Meer rennen. Und sie sind deutlich schneller, als die großen Tiere, die nur langsam vorwärts kommen und große Schleifspuren im Sand hinterlassen. Jedenfalls war das eine sehr spannende und interessante Nacht. Ein ganz paar Eier haben wir ausgegraben und paar kleine Babys haben wir ins Meer getragen. Aber die hätten den Weg auch selber gefunden, nur es machte so viel Spaß die kleinen ins Meer zu verabschieden.
So, morgen reichts uns dann aber auch mit dem Meer. Die Finger sind stark genug aufgeweicht und die Muskeln entspannt... so freuen wir uns noch auf das Klettern in Gualadelaraja und auf ein Kletterfestival in Guanajuato.....
Bis dahin viele liebe Gruesse
Julia und Frank und die andern