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| wunderschön, ein Traum |
Aus völlig freien Stücken und überaus intrinsisch motiviert möchte ich berichten was sich am Berg Pico de Orizaba, dem größten Berg und Vulkan Mexikos, zugetragen hat.
Am ersten Tag sind wir bis auf 3300m mit dem Auto gefahren. Die Straße war dort schon lange nicht mehr asphaltiert und wer die Geschichte mit unserem Auto verfolgt hat, der kann verstehen, dass wir über diese Leistung begeistert und zugleich überrascht waren.
Da wir des Morgens in Veracruz gestartet sind, also auf Höhe des Meeres, war das für die Akklimatisation nicht besonders geeignet. Wir hatten uns aber nicht länger als eine Woche unterhalb von 2500m aufgehalten und so eine Akklimatisation sollte eigentlich zwei Wochen halten. Darum habe ich dieser Tatsache keine größere Bedeutung beigemessen.
Dennoch musste ich am Abend beim Holz holen schon zwischenatmen. Die Nacht war gut, zumindest für mich, doch Thomas hatte am Tag zuvor vom falschen Wasser getrunken und des Nachts schwer geschissen und wegen des unangenehmen Geruchs beinahe noch gekotzt. Am nächsten Morgen war er aber wieder fittt und so sind wir drei, Martin, Thomas und ich auf zum Berg gelaufen. Frank und Julia hatten aufgrund der Ereignisse am Izta keine Motivation und sind in den warmen Süden zum richtigen klettern gefahren.
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| nicht so wunderschön |
Der Aufstieg zum Refugio auf 4200m war klasse und ging recht schnell. Pausen haben wir nur taktisch zur Akklimatisation eingelegt. Und derweilen thronte die weiße Spitze des Vulkans immer über uns. Die Stille der Berge wurde jäh unterbrochen als wie im Refugio ankamen. Bis zu 30 „Bergsteiger“ wimmelten dort herum (Wochenende). Und die meisten hatten einen Bergführer und noch einen Koch. Das war sehr gemein, weil wir nur sinnloses Essen mit hatten und die anderen konnten Fleisch essen. Wie wir eigentlich nicht anders hätten erwarten können war der Orizaba also sehr touristisch und die meisten Leute lassen sich zum Refugio mit lecker Essen hochfahren.
Die Nacht im Refugio ist eine spezielle Sache. Denn viele Leute sind überaus begeistert schon um 0:00 Uhr aufzustehen, um den Gipfelaufstieg anzutreten. Das wäre kein Problem, wenn die Köche nicht stundenlang Fleisch anbraten würden. Da sich zudem noch andere dachten, doch etwas später zu starten, war in der Nacht nie so richtig Ruhe.
Am nächsten Morgen dachte ich dies wäre der Grund gewesen, warum ich nicht mehr Herr meine Kräfte war. Dennoch haben wir es gegen Mittag mal gewagt ein paar Höhenmeter zu machen. Dies fiel mir zusehends schwerer.
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| wasn das fürn Typ, ach der, der dann übelst gekotzt hat |
Doch dann haben wir ein Essenspaket von anderen Bergsteigern gefunden und ich war wieder voll dabei. So sind wir erstmal bis auf 4760m gekommen. Dort lag immerhin schon Schnee und den habe ich dieses Jahr bis dahin noch nicht erlebt, also Super Geil.
Unten im Refugio hatte ich wieder eine eher unangenehme Nacht und so richtig entspannen konnte ich mich nicht. Am Morgen war ich sogar so fertig, dass ich auf dem Weg zur Wasserstelle, was eine Minute Fußweg ist, zwei mal Pause machen musste. Über den Tag wurde das auch nicht besser und so lag ich viel im Refugio nichtstuend. Ein alter Bergführer hat die ganze Zeit über mich gelacht und gesagt: „only sleeping, äh…, no Tequila!“
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| auch sehr schön |
Was auch immer…
Ich hatte mit dem Gedanken schon abgeschlossen auf den Berg zu steigen und ab dem Moment nur gehofft, dass Martin und Thomas am nächsten Tag den Gipfel schaffen und wir wieder runter können. Irgendwie bin ich wohl krank geworden und in der Höhe wird man nicht mehr gesund.
In der letzten Nacht habe ich wild geträumt, sehr unangenehm... Der Traum handelte davon, dass ich eine Quesadilla (zusammen geklappte Tortilla) bin und mich zubereite. Und die Tatsache, dass ich nicht mehr als mit Käse gefüllt bin, hat mich innerlich zerrissen. Zumindest eine andere, einfache Tortilla hätte ich schaffen können. Das kam mir nicht so sinnlos vor wie es jetzt klingt.
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| Traumvision |
Wie auch immer, am Ende der Geschichte waren die beiden Jungs oben und wir konnten sogar am gleichen Tag noch „absteigen“, mit dem Jeep. Das kam uns ganz gelegen, denn vor allem Martin war schon nahe der Kotzgrenze als er im Refugio ankam.
Gegen Nachmittag sind wir wieder auf 2500m angekommen und allen ging es besser. Thomas hat gleich geschlafen, Martin war hungrig und ich war Ananassaft dünn.
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| Traumpaar |
Und was lernen wir also daraus? Eigentlich nichts. Vielleicht mal mehr Zeit lassen beim Hochlaufen. Martin hat gelernt besseres Essen mitzunehmen. Und na ja, so lange ein Berg da ist, werde ich schon versuchen hoch zu gehen.
Berg Heil
Felix
























