30.01.2012

back to the nature

Hola! ¿Que tal?

uns geht es gut... die Zeit vergeht, jetzt sind schon die letzten 2 Monate unseres Trips angebrochen und es gibt wie immer bisschen was zu berichten.

Gute zwei Wochen waren wir in Jilotepec gewesen und das am Ende nicht mehr ganz freiwillig. Die Probleme mit dem Auto in Verbindung mit der mexicanischen, lieber morgen als heute, Mentalitaet hoeren nicht auf. Am Ende schien das Auto greifend nah zu sein, sodass wir von Jilo aufbrechen konnten um neue Sachen zu sehn. Doch dann machte die erste Testfahrt mit dem Auto all dies wieder zu nichte. Das Transmissionsoel floss diesmal in stroemen und wir schafften es gerade so zurueck zur Werkstatt. Es musste eine Entscheidung her. 2 Tage spaeter kam die preisliche Einschaetzung der Werkstatt. Wir entschieden uns das Auto erstmal zurueck zu lassen, sodass sie es dort diesmal richtig reparieren konnten, und in ein anderes Klettergebiet umzusetzten.

Desmalda 5.12d (leider knap nicht geklettert :))
Martin in ner 5.13b
Die Zeit in Jilo war dennoch sehr schoen. Besonders cool sind immer die Wochenenden, wo die ganzen mexicanischen Lokals rausgefahrn kommen und klettern. Und das schoene ist, dass wir jetzt schon sehr viele Klettrer aus Mexico City kennen und immer wieder treffen, bzw. neue kennen lernen und ueber Facebook Kontakt halten. Die Kletterszene ist dann doch recht klein und total sympathisch, naja wie eigentlich ueberall auf der Welt. Klettern konnten wir auch noch einige Projekte, wir hatten ja genuegend Zeit... :)



Haekelstunden... ein Frosch kam bei raus, da wir schon so viele Muetzen haben. Der Frosch hat jetzt auch schon ein Kaenguru als Freund bekommen, also wenn das Geld fuer das Auto irgendwann nicht mehr reicht, stellen wir uns auf die Strasse und spielen Puppentheater... :)

Nach den ernuechternten Autonews, packten wir also all unser Zeug und zogen, jeder mit zwei Rucksaecken bepackt, Richtung El Chonta. Nach 3 verschiedenen Bussen, einen Sack voller Essen, zwei beladenen Taxis kamen wir bei Daemmerung an Don Procopios Hof an. Don Procopio ist ein Mann mit 15 Kindern, paar davon von seiner eigenen Tochter... komische Vorstellung! Auf jedes Kind kommt wahrscheinlich ein Esel und damit helfen sie den Kletterern, die schweren Rucksaecke, Essen und Wasser ins 45min entfernte Klettergebiet zu bringen. Ein Esel kann vielleicht 50kg tragen + unbegrenzte Anzahl von Kindern... das kostet dann um die 4 Euro. So bekamen wir also 3 Esel + 3 Kinder und begannen im Dunkeln mit dem Marsch. Lustig war, dass wir noch versuchten einen kleinen leichten Rucksack auf einen Esel zu laden. Doch da meinte der aelteste Junge, nein nein das geht nicht, das wird zu schwer fuer den Esel. Wir.. naja ok, wenn er meint... und dann springt nach den ersten Metern ein anderes Kind zusaetlich auf den Ruecken des Esels.. und als wir dann nochmal versuchten den Rucksack los zu werden, nahm das Kind dann auf dem Esel sitzend, unseren Rucksack auf seinen Ruecken ?¿... solche Sachen passieren oft, es ist nicht logisch, man versteht es nicht, aber man nimmt es einfach hin :)
im oeffentlichen Minibus nach Jilo Centro
bei Don Procopio fertig zum Aufstieg
Komplett durchgeschwitzt kamen wir oben im Camp an. Es ist hier deutlich waermer, wir sind nun auch nur noch auf 1500m. Abends brauchen wir das Feuer nicht, um uns zu waermen, sondern einfach nur wegen dem Licht, das ist schoen... und wenn diese miesen Stechfliegen nicht waeren, koennte man auch mal kurze Hosen und so tragen. Doch so sind wir jetzt sogar uebergegangen Socken in den Tevas zu ziehen, um den Tieren kein Stueckchen Haut mehr zu goennen. Besonders Felix hat es schlimm mit den Stichen getroffen. Oft waecken wir Nachts auf und bekommen Juckanfaelle.

So sind wir also in El Chonta. Als wir Nachts, nach der Ankunft, nochmal kurz den Klettersektor anschauen wollten, konnten wir noch nicht das Ausmass dieser riesigen Grotte ausmachen. Erst bei Tageslicht standen wir mit offem Mund vor diesem riesigen Loch. Die Gotte ist durch die Mitte 6 Seillaengen lang, Frank und Felix sind die mittlere Tour letztens geklettert, und ist mit endlos vielen, sehr grossen und verwachsenen Sintern besetzt. Wenn man am Ende der 6 Seillaengentour das Seil runter wirft, kommt man mit zwei 60igern entspannt wieder runter, da der Boden annaehernd parallel zur Grottenneigung verlaeuft. Naja Bilder helfen wahrscheinlich bei der Vorstellung. Jedenfalls waren wir erstmal baff...



das ist der rechte Auslauf der Grotte und da versteckt sich doch jemand?
  
Das Klettern ist dann echt spassig, da es eigentlich ueberall grosse Griffe sind, man staendig auf einem Sinter im no-hand-rest sitzt und sich hochspreizt. Das schwere ist eigentlich im onsight den Ueberblick zu bewahren. Im rechten Teil der Grotte gibt es dann einige nicht ganz so steile Touren, wo die erste Seillaenge meist im 7b-7c+ bereich sind und wenn man 20Meter weiterklettert dann auch ne 8a+ oder so bekommt. Tendenziell ist hier alles aus unserem Blick 2 Grade zu schwer eingestuft und wir sind fleisig dabei den Topo zu verbessern. Nach einer Woche klettern haben wir nun aber auch schon fast alle Touren gemacht. Ich hab meine erste 12d, leider abgestuft auf 7b+ :) geklettert und Frank und die Jungs versuchen sich an den ganzen Extansions mit dem Ziel total Clearance im Gebiet.

7b+

back to the natur...abends am Feuer... wir waren super kreativ und haben ganz viele individuelle Baenke ums Feuer gebaut. Die Kinder waren ganz begeistert und haben sie noch mit Palmenblaettern geschmueckt.
An den Ruhetagen waren wir einmal in Taxco und einmal sind wir 4 Stunden durch eine Hoehle gelaufen.
vorm Eingang zum Wasserloch... Geschwisterliebe
Die Hoehle war aehnlich gewaltig wie unsere Klettergrotte. Ein breiter Fluss hat sich 8 Laufstunden lang einen Weg durch den Berg gegraben. Dabei ist eine riesige Grotte (bestimmt 80m hoch) entstanden. Ungefair in der Mitte gab es einen Einsturz, sodass wir ueber ein Feld laufen und dann ploetzlich in ein 100m tiefes Loch schauten. Mit Taschenlampen und frischen Batterien stiegen wir ueber verkalkte Kaskaden hinab bis zu dem Fluss. Dort liefen wir dann 4 Stunden durch die Dunkelheit. Die Herausforderung war dabei, nicht schwimmen zu muessen, da wir eigentlich die Rucksaecke nicht nass machen wollten. So mussten wir oefters bisschen klettern und uns den besten Weg durch bzw. am Fluss entlang raussuchen. Am Ende waren wir gluecklich Licht zu sehen und setzten uns erschoepft in die Sonne. Das war ein Ruhetag, wo wir danach geschaffter waren, als zu vor.
die Ueberlebenden in purer Freude ueber das Sonnenlicht

Den naechsten Ruhetag liesen wir dann ruhiger angehen und schauten uns die wunderschoene Stadt Taxco an. Dort gab es einen riesigen Markt mit vielen Etagen und Gaengen, viele Gassen und Bruecken und eine besondere Kirche...

auf dem Weg in die Stadt
weiter auf Don Procopios Pickup

weiter im ausgebauten VW T2 mit 16 Sitzen


seitlangen sehen wir uns in einem Spiegel, so muessen wir einwenig verweilen
Guddi, das war viel Text+ Bilder, das muss reichen.
liebe Gruesse von Julia und Frank

13.01.2012

Jilotepec

abends am Feuer

Halli Hallo, wir lassen mal was von uns hoeren, damit man nicht auf schlimme Gedanken kommt...

Nachdem unser Auto eine neue Kuplung bekommen hat, haben wir uns gleich noch abends auf den Weg in Richtung Jilotepec gemacht. Irgendwie haben wir aber kontinuierlich Öl aus der Automatik verloren, welches uns dann gut eingenebelt hat. Nach einigen Stops haben wir es dann aber nachts um 4 nach Jilotepec geschafft und die Zelte wieder direkt unter der Wand aufgeschlagen. Nun sind wir also hier im netten Klettergebiet und versuchen die ganz großen Nummern abzuziehen. Unser Auto ist schon ne Weile beim Mecanico, was ja aber nicht stört, da wir endlich raus aus der Großstadt sind.
Wir haben es uns hier direkt unter dem Hauptsektor gemütlich gemacht. Eine Duschstelle und eine schöne Feuerstelle mit Sitzbänken sind schon entstanden. Außer am Wochenende sind wir hier fast alleine. Manchmal schauen ein paar der mexicanischen Locals vorbei. Zur Zeit ist Cloud, ein Amerikaner, mit von der Partie.

Wir projektieren fleißig die schweren Touren. Die 8a+ und die 8b haben wir schon abgezogen, und die ein oder andere 8a. Nun sind die etwas hartnäckigen, schwereren Touren dran. Julia hat auch schon 7b+ abgedrueckt und projektiert fleissig 5.12d.
Heute ist wieder Ruhetag und hoffentlich ist das Auto fertig. Wir werden sicher noch ein Weilchen bleiben und dann mit der gewonnenen Ausdauer nach El Chonta fahren und dort die steilen Sintertouren niederringen.
Das Leben hier ist grad ganz easy. Schön in der Sonne direkt unter der Wand frühstücken, dann ein paar Versuche in die Projekte setzen und dann schoen am Feuer den Tag ausklingen lassen. Dazwischen gibts leckere Tortillas mit Käse und andere günstige mexikanische Leckereien. Eine der Leckereien ist der Tequilla. Besser ist jedoch der Mezcal, der traditionell mit einer fetten Made drin verkauft wird. Wer hat wohl die Made gegessen? (Tipp: F.l.x)

Also dann bis später mal
Frank+Julia und der Rest der Truppe

hier noch ein Bild aus der WG in Mexico City
 
 zu Weihnachten gabs Muetzen und das auch fuer Juergen und Jasi
an Julias Geburtstag chillen in the City
oben auf dem Berg die letzten Sonnenstrahlen geniesen

01.01.2012

Der Schicksalsvulkan

Ein frohes neues Jahr euch allen...

... und nun die Geschichte vom Iztaccihuatl, der Vulkan. Viele Dinge hinderten uns daran den Berg zu bezwingen. Alles begann damit, dass wir bis 22 Uhr in Mexico City wie auf heisse Kohlen sassen. Denn wir haben zwar nen Auto und auch nen echt cooles, nur leider ist es so alt, dass wir zwecks Smog-Regulierung Donnerstags und jeden 3. Samstag nicht in Mexico City fahren dürfen. Also ging es spät abends los Richtung Vulkan. Dort schliefen wir auf 3800m Höhe. Die Höhe war in der Nacht schon ein wenig beim Atmen zu spüren.

Fruehstueck, das Wetter ist noch gut und der Vulkan Schneefrei
Am nächsten früh sollte es dann mit dem Auto noch paar Kilometer hoch gehen, zum Einstieg. Leider war unser Auto der erste von uns der auf halben Weg schlapp machte. Später würde Martin folgen... So liessen wir das Auto zurück und liefen/trampten hoch. Bei Sonnenschein begannen wir mit dem Aufstieg. 700 Hoehenmeter sind es bis zum Refugio, wo wir schlafen wollten, um am nächsten Tag dann auf den Gipfel zu steigen.
Thomas und Frank stürmten vorne weg, gefolgt von Alberto und mir. Felix und Martin entschieden sich für die sichere Variante und machten aller 100 Hoehenmeter Pause, um sich an die Höhe zu gewöhnen. Nach 3 bis 4 Stunden erreichten wir das Refugio. Es war Nebel aufgezogen und begann zu schneien. Leute kamen uns entgegen, wir sollten eine Notruf absetzen. Ein Pärchen war abgestürzt. Es war wohl ein Steinschlag, ausgelöst von Idioten, die den Weg nicht gefunden hatten. Die Frau hat nen Stein an den Kopf bekommen und ist 20m den Hang runtergerollt, der Mann hatte sich nur das Bein verletzt. Während die Mexikaner die Verletzten ins Refugio trugen, zog ein Schneesturm mit Gewitter auf. Felix und Martin waren noch nicht oben angekommen, was uns Sorgen machte. So wollten Alberto und Thomas den beiden entgegen gehen. 50m von der Hütte entfernt schlug ein Blitz nahe der beiden ein und sie kamen schnell zurück gerannt. Was für ein Glück, dass es sie nicht schlimm getroffen und nur leicht gekribbelt hatte. Es erreichte uns später die Nachricht, dass die zwei Deutschen abgestiegen waren. Martin ging es sehr schlecht, er war nur am kotzen und so kehrten die beiden in der Hälfte wieder um. Bei Martin war das auch echt verständlich, da er ja erst ein Tag eher von Dresden (300m) nach Mexico City (2500m) angekommen war.
das Refugio bei der Ankunft
In der Hütte war die verletzte Frau der Weile bewusstlos und zitterte am ganzen Leib. Hilfe sollte erst in 7 Stunden eintreffen. Frank und ich versuchten uns um die Frau zu kümmern, da die Mexikaner nicht viel Ahnung von erste Hilfe hatten. Ich legte mich zu der Frau unter die Decken und hielt sie fest, bis sie aufhörte mit zittern und ruhiger atmetet. Frank redete der Weile mit ihr auch wenn sie nicht reagierte. Es war ein sehr komisches Gefühl neben ihr zu liegen und immer zu hoffen, dass ihr Atmen nicht plötzlich aufhörte. So warteten wir bis irgendwann die ersten Helfer eintrafen.
Auch mir machte langsam die Höhe (4780m) zu schaffen. Ich legte mich in den Schlafsack, mich plagten starke Kopfschmerzen und Übelkeit, was dann auch die ganze Nacht anhielt. Auch Thomas ging es schlecht und er musste kotzten, wie auch einige andere im dem Refugio. Frank und Alberto entschieden sich in dieser Nacht mit abzusteigen und beim Transport der Frau zu helfen. Ich war zu schwach und so wartet ich mit Thomas bis zum nächsten morgen. Es war starker Schneesturm und steiles Schottergelaende und so kam der Rettungszug nur langsam voran.  Sie hat es tatsächlich bewusstlos und schwer verletzt mehr als 12 Stunden überlebt. Gegen 4 Uhr war Frank wieder unten bei Felix. 5 Stunden später kamen sie dann zum zweiten mal hoch gelaufen, um uns beim Abstieg zu helfen.
Da ein Coyote oder irgend sowas meinen Rucksack nachts in dem Trubel geklaut hatte, weil dort das ganze Essen drin war (leider auch der Pass und alles), wollten wir ihn unbedingt wiederfinden. Frank und Thomas haben dann, während wir schon mal abgestiegen sind,  in einer Gewitterpause tatsächlich noch den etwas zerkauten Rucksack 400m unterhalb des Refugios gefunden, ohne Essen, aber mit Wertsachen. Danach sind auch die beiden schnell abgestiegen.
Die Lust noch auf den Gipfel zu steigen, war nach den ganzen Erlebnissen erloschen. Ausserdem zog wieder ein Gewitter auf... So waren wir einfach nur froh wieder heil unten zu sein...
endlich alle wieder unten und beisammen
Nur einer war nicht ganz heil, unser Auto. Das Problem war, dass die Schaltung nicht mehr ging. Doch zum Glück waren wir sehr weit oben und bis zur nächsten Stadt, 23km entfernt, ging es fast nur bergab. Also anschieben, Schwung holen und rollen lassen. Einmal hat der Schwung nicht gereicht und wir mussten um die Kurve das schwere Auto hoch schieben. Doch da kam ein anderes Auto und bot uns an, uns zu schieben. Wir dachten, haehh? wie jetzt schieben? Da fuhr das Auto an unsre Stossstange und schob uns den kurzen Berg hoch, sehr lustig! In der nächsten Stadt angekommen, rollten wir genau vor den Mechaniker. Dort steht unser Auto jetzt noch und wartet auf eine neue Transmission. Zum Glück ist die nicht so teuer, wie in den USA,  wo damals Frieder und Co ihr Auto aus dem Grund abgestossen hatten.......

Auto Schwung geben
Heute waren wir im Unigelände etwas bouldern und slacken. Wenn unser Auto wieder ganz ist geht's einfach nur noch Sportklettern, denn vom Alpinen Bruchhuber haben wir genug.....

und jetzt noch ein wenig Urbanclimbing im Unigelände...



 

 Tschuess sagen die vom Berg Zurückgekehrten ;-)